FOLGE 054 - Mindset: Was tun, wenn das Team keine Lust auf neue Tools hat?
Shownotes
SummaryIn dieser Episode des Get Shit Done in IT Podcasts diskutiert Michael Seidl die Herausforderungen, die auftreten, wenn Teams neue Tools ablehnen. Er beleuchtet die Ursachen für diesen Widerstand, die Bedeutung der Einbeziehung des Teams in den Entscheidungsprozess und gibt Strategien zur Förderung der Akzeptanz von neuen Technologien. Durch das Verständnis der Widerstände und die aktive Einbindung der Mitarbeiter können Unternehmen die Implementierung neuer Tools erfolgreich gestalten.
Takeaways
Die Akzeptanz neuer Tools hängt stark von der Einbeziehung des Teams ab.
Widerstand gegen neue Technologien kann oft auf Angst vor Kontrolle zurückgeführt werden.
Es ist wichtig, die Ursachen des Widerstands zu verstehen.
Mitarbeiter sollten von Anfang an in den Prozess einbezogen werden.
Schulungen und klare Kommunikation sind entscheidend für die Akzeptanz.
Gemeinsame Erfolge sollten gefeiert werden, um die Motivation zu steigern.
Die Entscheidung für neue Tools sollte nicht im Alleingang getroffen werden.
Ein transparentes Vorgehen kann Ängste abbauen.
Die Implementierung neuer Tools erfordert Geduld und Verständnis.
Ein gut durchdachter Plan kann die Erfolgschancen eines Projekts erheblich steigern.
Sound bites
"Was ist der Grund für die Ablehnung?"
"Feiert die kleinen Erfolge gemeinsam!"
"Die Leute wollen sich verbessern."
Chapters
00:00 Einführung in das Thema der Tool-Akzeptanz
05:56 Die Bedeutung der Einbeziehung des Teams
Transkript anzeigen
Michael Seidl: Willkommen zu einer neuen Ausgabe des Get Shit Done in IT Podcast. Mein Name ist Michael Seidl und heute haben wir die Frage, was tun, wenn das Team keine Lust auf neue Tools hat? Wir hatten es in der letzten Folge, wo wir so ein bisschen über Automatisierung gesprochen haben und so wie wir es effektiv machen. Und da kam eben so das Thema auf Akzeptanz von den Tools und alles drum und dran. Und darum haben wir uns heute diese Folge ausgesucht. Was tun, wenn das Team keine Lust auf neue Tools hat? Jetzt bin ich doch schon 25 Jahre, glaube ich, so ein bisschen in der IT-Dienstleistung und habe doch schon einiges gesehen, wo sich wirklich Mitarbeiter teilweise wirklich erfolgreich dagegen gestemmt haben, bereits unterschriebene Projekte. dass die umgesetzt werden oder erfolgreich abgeschlossen werden. Und Tom, Tom, habe ich mir das Thema jetzt eben ausgesucht und wollte ein bisschen darüber sprechen. Das heißt, was tun, wenn das Team die Lust auf neue Tools hat? Das erste Punkt wäre natürlich die Ursache finden. Also was ist denn der Grund, warum die Leute sich gegen das Tool XY stemmen? Warum die das nicht wollen? und rauszufinden, was denn da das Problem ist. Jetzt kann natürlich ein Problem sein, Beispiel bei einem unserer Projekte, was dann wirklich nichts geworden ist. Wir wollten dort eine ITSM-Lösung einführen. Und wenn ich jetzt den Namen sage, es lag nicht unbedingt am Produkt. Ich habe eine Vergangenheit mit Microsoft Service Manager oder System Center Service Manager. war eine Firma im Wiener-Niederösterreich-Raum, wo entschieden worden ist, sie wollen eben ein Ticket Tool mit ein bisschen mehr. Also ITSM-Lösung, System Center Service Manager, die hatten damals eben schon System Center, zwar lag es nahe, das zu nutzen. Und ja, ich weiß, das Produkt ist nicht gerade das benutzerfreundlichste.
Michael Seidl: Nichtsdestotrotz gab es Mittel und Wege, das besser zu machen. Also es lag in dem Fall nicht am Tool. Aber da haben sie es wirklich geschafft. Trotz Bemühungen von Abteilungsleitern, IT-Leitern, alles drum und dran, die überzeugt waren, dass das Tool im Endeffekt nicht eingesetzt worden ist. Und die haben, glaube ich, mittlerweile noch immer kein adäquates Tool oder Lösung oder Plattform, wie wir das nennen wollen. Und da war halt wirklich so der Hintergrund. Zwei Punkte. Zum zweiten kommen wir dann auch gleich. Aber ein Punkt war, die hatten schlichtweg Angst, dass sie kontrolliert und überwacht werden. Also es ging hier wirklich die Ticket-Lösung, also Ticket-System. Kunden, Mitarbeiter melden Probleme, wird erfasst, alles drum und dran. Das war ein Konzern mit, oder eine größere Firma mit drei, vier tausend Leuten. Das heißt, da ging schon was an Tickets und Problemen und alles drum und dran. Die haben das wirklich noch mit damals Public Foldern und glaube zum Teil Excel gelöst. Mit all den Nachteilen, die halt dazugehören. Also die End-User wussten nicht, wenn die jetzt was gemeldet haben, ist das angekommen, was ist der Status, kann ich was nachsenden, was nachreichen. Bis hin zu, wenn da eine Techniker, das Thema gerade bearbeitet hat, gerade nicht da war, weil krank, weil Urlaub, weil auch immer, wusste keiner anderer das Thema und konnte auch nicht helfen. Also so richtig schlecht. Was ja so die Vorteile eines zentralen Ticketsystems sind, wenn wir jetzt rein nur bei der Ticket bleiben, ist dann egal wie der Name heißt, da wäre sogar eine Excel oder Existabelle schon besser gewesen. Aber die haben sich aus dem Public Folder quasi die E-Mails geholt in ihr Postfach, das heißt, das war dann nicht mehr für alle einsehbar. Und so haben die halt gearbeitet. Und natürlich ist es da leicht zu sagen, ohne jetzt unterstellen zu wollen, ja, ich habe so viel zu tun und ich kann nicht mehr und gibt mir nicht noch mehr Arbeit, wir brauchen mehr Leute und mit allen ohne Vorurteile, aber ist halt schwierig abzuschätzen, weil man es einfach nicht messen kann, was denn die IT tut. Und dazu ist ja ein Ticketsystem unter anderem da, nicht jetzt zur Kontrolle.
Michael Seidl: sondern einfach zu messen, was denn die IT tut, so quasi auch mehr Personen zu rechtfertigen gegenüber Vorständen, gegenüber Geschäftsführung, was auch immer, bis hinten natürlich zur besseren Erreichbarkeit, Übergabe, Treckbarkeit, Endkundenzufriedenheit, bla bla bla. Aber die hatten schlicht und ergreifend Angst, getreckt zu werden, überwacht zu werden und so quasi ihren ihre Wohlfühloase, Wohlstand an gemäßigter Arbeit zu verlieren. Und wir haben es wirklich geschafft, dass das nicht implementiert wird. Ich war dann bei dem Kunden nicht mehr aktiv, habe jetzt auch lange keinen Kontakt mehr gehabt. Aber die haben ziemlich lange gebraucht und ich bin mir nicht sicher, ob sie es mittlerweile haben. ob sie jetzt irgendwie eine Art und Weise eine Ticketlösung haben. Also ich weiß es nicht. Das ging sehr lange, bis hin dann dementsprechend zu entweder du akzeptierst oder du wirst gekündigt. Ja, also soweit ging das Thema. Einfach aus dem Grund, weil die Leute Angst hatten für Überwachung und aber auch, weil sie vielleicht, da kann ich wenig in dem konkreten Beispiel sagen, aber vor vielen anderen, weil sie vielleicht einfach nicht inkludiert wurden bei der Implementierung oder Lösungsfindung oder was auch immer. Das heißt, wie wir es auch beim letzten Mal genannt haben, ich kann nicht als Geschäftsführer oder Abteilungsleiter quasi im Alleingang entscheiden, so weitreichende Entscheidungen treffen, ohne dass ich mein Team damit einbeziehe. nicht lange gut gehen oder von mir ist nur in ganz ganz speziellen Ausnahmefällen. Ich wüsste jetzt nicht was. Aber gerade so was, was alle mittragen müssen, mitleben müssen, sich auch daran anpassen müssen, funktioniert ganz ganz ganz schwer, wenn das einer oben entscheidet, die Leute mit einzubeziehen. Das heißt, das ist der zweite Punkt. Wenn so quasi eine neue Lösung auf Ablehnung trifft, dass man
Michael Seidl: Wenn es schon zu spät ist, dann muss man irgendwie die Umkehr finden oder den Weg finden. Aber zu Beginn sollte man die Leute dementsprechend an Bord holen, mit an die Hand nehmen und sagen, was man vorhat, warum man das macht, eben zur besseren Verwaltung, dass sie sich besser entlasten können. Also je nachdem, welche Software es dann ist, muss man halt dementsprechend die Argumente finden und muss die Leute von Anfang an mit ins Boot holen. Sie schulen von vorhin herein und nicht so quasi irgendwas hinwerfen, nicht reden mit ihnen, weil dann werden irgendwelche, dann finden Gespräche statt. Das ist dieser sogenannte Flurfunk damals, als noch alle im Büro waren. Mittlerweile weiß ich nicht, wie man es jetzt nennt. Aber natürlich machen sich die Mitarbeiter Gedanken, warum kommt denn jetzt ein Tool? Wollen sie uns überwachen? Macht man das? Macht man dies? Die sind verunsichert. Und wenn man es dementsprechend abholt, sie an die Hand nimmt, mit ihnen gemeinsam die Entscheidung trifft, erklärt, berät, dann ist so eine Ablehnung relativ gering. Es mag dann die eine oder andere Person noch immer geben, der einfach nichts Neues mag, sich nicht ändern will oder was auch immer. Gut, dann muss man sich halt entscheiden. Wenn er das ganze Team runterzieht, dann ist es wahrscheinlich ein Fall, dass er nicht mehr ins Unternehmen passt, so blöd es klingt, oder man kann ihn überzeugen, dass er doch mitzieht. Aber wenn es eine vom Unternehmen, von den Mitarbeitern getragene Entscheidung ist und eine kleine Handvoll wehrt sich, dann ist die Frage, kann man sie überzeugen oder muss man einfach einen anderen Weg finden. Das heißt, die Ursache des Widerstands verstehen, natürlich die Leute. von Beginn an an Bord holen, ihnen Schulungen machen, alles drum und dran. Und wenn es dann dementsprechend zur Entscheidung gekommen ist, ihnen auch, wie gesagt, an die Hand gehen und mit ihnen die kleinen Erfolge auch feiern, unter Anführungsstrichen. Ja, sei es, wenn wir jetzt beim Ticketsystem bleiben, was ich vor als Beispiel genannt habe, dann sind halt keine Ahnung, die ersten 100 gelösten Tickets, dann geht man am Abend oder stellt man eine Kiste Bier rein, keine Ahnung, soll es sich zum Alkoholtrinken anregen?
Michael Seidl: Aber ihr wisst schon, ich meine. Dass einfach solche Dinge dementsprechend feiert, gemeinsam schafft, feiert und dann dementsprechend sich neue Ziele setzt, neue. das, da gibt es dann eigentlich wenig Grund, warum gewisse Dinge auf Ablehnung treffen oder auf Ablehnung prallen. Wenn man zumindest diese drei einfachen Punkte nicht halbwegs ordentlich umsetzen. heißt, die Ursachen verstehen, vielleicht auch im Vorhinein gar nicht aufkommen lassen, die Leute an die Hand nehmen, Beteiligung beteiligen, stören, Friede, so blöd es klingt, muss man halt dann dementsprechend gesondert behandelt. Entweder mehr investieren, sie zu mitziehen zu bringen oder dann halt dementsprechend sagen, dass es einfach nicht mehr passt und dann gemeinsam auch mit dem Team kleine Erfolge feiern. Und dann, ich habe doch schon unterschiedlichste Tools und alles drum und dran und Lösungen und alles, auch immer, doch sehr vielen Kunden in den letzten 25 Jahren mit einführen dürfen oder zumindest begleitet haben oder habe es mitbekommen. Und wenn man so diese Dinge beachtet, dann hat eigentlich jedes Projekt immer grundsätzlich funktioniert. Also so einfach es klingt, auf der anderen Seite auch so einfach oder so oft, wie man auch sieht, dass das nicht gemacht wird und die Chancen steigen sehr, hoch oder sind sehr, hoch, wenn diese Punkte nicht gemacht werden, dass das Projekt scheitert. Wie gesagt, ich habe es auch schon mehrfach gesehen. Und es ist so einfach, dass man dementsprechend einfach die Leute an die Hand nimmt, wenn etwas Neues. Man mag es ja selber auch. Wenn irgendwas Neues, will man es nicht aufs Auge drücken bekommen, will damit... Die Leute wollen ja sich verbessern. Die Leute wollen ja irgendwas erleichtert haben. Aber natürlich gemeinsam entscheiden, gemeinsam umsetzen, gemeinsam, wie gesagt, die Folge feiern. Das war's. Wenn ihr Fragen habt, bitte raus. Wenn euch irgendwas zu dem Thema gefehlt hat, lasst mich gerne wissen.
Michael Seidl: Ansonsten wünsche ich euch einen schönen Montag, bleibt produktiv und bis zum nächsten Mal. Bye bye.
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